Jüdisches Leben in Moabit war nicht nur durch rege Gewerbetätigkeit kennzeichnet, sondern umfasste auch Vereine. Dazu gehörten im engeren Sinne religiös definierte Organisationen wie der Synagogenverein Levetzowstraße und der Weltverband für Sabbathschutz Schomre Schabbos, aber auch der eher politisch orientierte, zionistische Jugendverein Brith Trumpeldor.
Außerdem befanden sich in Moabit die Geschäftsstelle der Wissenschaftlichen Vereinigung Jüdischer Lehrer und Lehrerinnen sowie des Vereins der Wreschener, einer landsmännischen Vereinigung aus der polnischen Stadt Wreschen stammender jüdischer Bürger und Bürgerinnen.
Für das jüdische Leben – und im Übrigen für die Entwicklung des deutschen Sports insgesamt – von großer Bedeutung waren die Sportvereine. In Moabit gab es den Jüdischer Ruderklub Iwria sowie einen Boxclub, der zum 1903 gegründeten Sportdachverband Makkabi Deutschland gehörte.
1938 wurde jüdischen Sportlern und Sportlerinnen jede Betätigung untersagt, Makkabi Deutschland aufgelöst. Die Neugründung erfolgte 1965, heute existieren in Deutschland wieder knapp 40 lokale Vereine mit mehr als 5.000 Mitgliedern in diversen Sportarten.