Der jüdische Industriebetrieb ADREMA

Der jüdische Unternehmer Julius Goldschmidt gründete 1913 die Firma ADREMA, die Adressiermaschinen herstellte, die die Büroarbeit entscheidend erleichterte.

Der Betrieb wurde schnell größer und wechselte aus der Bülowstraße in Schöneberg 1924 in die neu erbauten Fabrikhallen nach Alt-Moabit 62-63 hinter der Gotzkowskybrücke.

1930 hatte die Firma über 1000 Beschäftigte.

Als die Nazis 1933 an die Macht kamen, wurde die wirtschaftliche Existenz Julius Goldschmidt schnell gefährdet. Er versuchte, über die Gründung einer Export-Firma die dem Staat dringend benötigte Devisen bringen sollte, seinen Besitz zu sichern.

Das gelang ihm nicht. Die Repressalien nahmen zu und 1935 wurde er gezwungen, seinen Betrieb an die „Mercedes-Büromaschinen AG“ in Zell-Mehlis zu verkaufen.

ADREMA wurde „arisiert”.

Julius Goldschmidt musste 1935 in die Schweiz emigrieren, wo er 1936 starb.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fiel die Firma an den US-Konzern Pitney Bowes. 1976 zog Möbel Adam in das Gebäude ein. Von 2003 und 2022 beherbergte es ein Hotel.